Einen feinen Unterschied gibt es selbstverständlich zwischen Gebotsschildern und Verbotsschildern. Das bedeutet aber keinesfalls, dass das eine wichtiger wäre als das andere Schild. Während Verbotsschilder unmissverständlich klar machen, was nicht erlaubt ist, geben Gebotsschilder klare Anweisungen, wie man sich korrekt zu verhalten hat.

Gebotsschilder

Obwohl: Stimmt das überhaupt? Sind die Anweisungen von Gebotsschildern und die Verbote auf Verbotsschildern tatsächlich immer so klar und eindeutig? Nein, sie sind es nicht. Ganz besonders bei den Verbotsschildern gibt es zum Teil eine Symbolik, die alles andere als leicht zu verstehen ist. Doch wir werfen hier einen genaueren Blick auf Warnschilder und Gebotsschilder. Vielleicht ist es bei denen ja besser gelöst.

Gebotsschilder: Eine Definition

Oberstes Gebot von Gebotsschildern ist, dass man sich an die Gebote hält. Das kann man jetzt aber auch anders formulieren. Also, ein zweiter Versuch. Gebotsschilder sollen ein Verhalten erzwingen, das Gefahren abhält und durch korrektes Verhalten Unfälle verhindert. So klingt es runder. Gebotsschilder sollen die Menschen also nicht davon abhalten, etwas zu tun, sondern im Gegenteil sie dazu bewegen. Damit wäre das geklärt. Gebotsschilder zählen übrigens zur Familie der Industrieschilder und im weitesten Sinne auch zu Werbeschilder.

Das schöne Blau bei Gebotsschildern

Gebotsschild allgemeinWährend Verbotsschilder in einem strengen Rot erscheinen, um genügend Aufmerksamkeit zu bekommen, kommen Gebotsschilder meist in einem dezentere Blau daher. Auffällig sind sie dennoch, denn in aller Regel ist die ganze Fläche eines Verbotsschildes blau. Die Symbole dagegen sind in Weiß dargestellt. Das bekannteste Schild ist wohl das auf die Helmpflicht hinweisende. Jeder kennt diesen anonymen Männerkopf in der Mitte des Schildes, der eindeutig einen Helm trägt. Schutzbrille, Atemschutz und Gehörschutz sind übrigens ähnlich eindeutig und leicht zu deuten. Punkten die Gebotsschilder also gegenüber den Verbotsschildern? Die stellen Verbote wie das Bedienen mit Perlenketten so verwirrend dar, dass man es einfach nicht verstehen kann. Im Prinzip kann man diese Frage mit Ja beantworten.

Wenn man sich die unterschiedlichen Gebotsschilder ansieht, wird man tatsächlich nur wenige finden, die man nicht recht schnell verstehen kann. Zur Ehrenrettung der Verbotsschilder muss allerdings erwähnt werden, dass es von ihnen auch viel mehr gibt. Und auch Gebotsschilder sind nicht immer sofort zu deuten. Einige von ihnen führen schon eher zu Achselzucken und Sorgenfalten auf der Stirn.

Gebotsschild - Rettungsweste tragenKopfhaube oder neuer Haarschnitt?

Der Hinweis, dass man einen Helm tragen muss, ist auf Gebotsschildern gut zu erkennen und leicht zu interpretieren. Mit der Tragepflicht von Hauben dagegen sieht es anders aus. Wenn man das Schild nicht kennt, kann man schon ins Grübeln geraten. Es könnte auch bedeuten, dass man sich zunächst einen neuen Haarschnitt zulegen muss, bevor man die Räumlichkeiten betreten darf. Glücklicherweise ist eine solche Forderung so absurd, dass man wohl mit etwas Geschick die Haubentragepflicht herleiten kann. Das Symbol als solches hilft dabei jedoch eher wenig. Ähnlich verwirrend mutet das Schild an, das Hupen untersagt. Zwei geometrische Formen sollen das deutlich machen. Wer es nicht weiß, wird mit diesen Formen jedoch überhaupt nichts anfangen können. Man kann weder eine Hupe erkennen noch verstehen, warum man sie nicht betätigen soll.

Beschriftungen bei Gebotsschildern

Um die Sache zu erleichtern, sind viele Gebotsschilder mit zusätzlichen Aussagen versehen. Das Symbol für „Vor dem Öffnen Netzstecker ziehen“ beispielsweise ist auch nicht unbedingt sofort und für jeden zu verstehen. Die Worte unter dem Schild sind also mehr als hilfreich. Andererseits heißt es ja, ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Und genau so sollte es auch sein. Ein Gebotsschild muss auch dann selbsterklärend sein, wenn Sie die Sprache des jeweiligen Landes nicht sprechen. Also durchaus eine Herausforderung, Schilder zu drucken und entwickeln, die eben keinen Interpretationsspielraum zulassen.

Baumarkt versus Profi-Druckerei

Beim Baumarkt ist alles billiger? Professionelle Druckereien kosten ein Vermögen? Stimmt beides nicht, oder zumindest nicht immer. Gerade Gebotsschilder sind keine Massenware. Baumärkte können sie also nicht so billig einkaufen. Und dementsprechend auch nur verhältnismäßig teuer verkaufen. Eine professionelle Druckerei wird da in den meisten Fällen günstiger sein. Kaum zu glauben, stimmt aber tatsächlich. Wenn Ihr oberstes Gebot bei Gebotsschildern, Verbots- oder Warnschilder also ein günstiger Preis ist, sollten Sie sich in Ruhe umsehen.